Archive for March 12th, 2010

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Papst Benedikt XVI trauert um den aegyptischen Grosssheich Tantawi

Papst Benedikt XVI. trauert um Großscheich von al-Azhar,Muhammad Sayyed Tantawi

Für viele Jahre ein geschätzter Partner des Dialogs zwischen Muslimen und Katholiken Angela Reddemann ROM, 11. März 2010 (ZENIT.org).- In einem Beileidstelegramm, das heute vom Heiligen Stuhl veröffentlicht wurde, zeigt sich Papst Benedikt XVI. zutiefst betrübt über den Tod des Gross-Imam und Scheich von al-Azhar, Dr. Muhammad Sayyed Tantawi . Tantawi, der als die höchste Autorität der sunnitischen Schule des Islams angesehen wird, schätzte das Vermächtnis Johannes Pauls II., den konstruktive Dialog der Religionen, sehr. Er galt als Gelehrter, der für seine ernsthaften Bemühungen für gegenseitiges Verständnis bekannt war und half, die weit verbreiteten gegenseitigen Vorurteile zu überwinden. Benedikt XVI. brachte gegenüber den islamischen Rechtsgelehrten Prof. Dr. Muhammad Abd al-Aziz Wasil, dem amtierenden Großscheich der Azhar, seiner ganzen Gemeinschaft und der Familie von Scheich Tantawi sein herzliches Beileid zum Ausdruck. Der religiöse Führer der ägyptischen Muslimen, Muhammad Tantawi, war gestern an einem Herzinfarkt gestorben. Wie die ägyptische Nachrichtenagentur “Mena” berichtet, hatte der 81-Jährige gerade an einer religiösen Zeremonie in Saudi Arabien teilgenommen. Erst Ende Februar hatte Tantawi in der ägyptischen Hauptstadt Kairo den Präsidenten des Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialogs, Kardinal Jean-Louis Tauran empfangen, der mit dem Gemeinsamen Komitee für den Dialog angereist war. Sie trafen auf das Ständige Komitee der Al-Azhar-Universität für den Dialog zwischen den monotheistischen Religionen, darunter auch auf. (ZENIT berichtete) Dabei erinnerte der Papst in dem von Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone SBD heute übermittelten Schreiben „an die außerordentliche Persönlichkeit dieses Religionsführers, der für viele Jahre ein geschätzter Partner des Dialogs zwischen Muslimen und Katholiken gewesen ist”. „Dankbar erinnere ich mich an die Impulse, die der Scheich den Begegnungen zwischen dem Päpstlichen Rat für Interreligiösen Dialog und dem Ständigen Komitee für Dialog an der al-Azhar gegeben hat”, so der Papst. Als Rektor der großen muslimischen al-Azhar-Moschee, hatte Scheich Mohammed Al-Tantawi beim großen Friedenstreffen in Assisi im Januar 2002 dem Papst gedankt und auf die Gemeinsamkeiten der drei monotheistischen Religionen hingeweisen: nämlich der Glaube an den einen Gott und die Achtung von Werten wie Bescheidenheit, Gerechtigkeit, Frieden, Wohlergehen, Zusammenarbeit zwischen den Völkern für Wohlwollen und Barmherzigkeit. Mit Bezug auf die Palästina-Frage forderte er die „Förderung von Recht und Gerechtigkeit” und dankte in diesem Zusammenhang dem Vatikan für sein Bemühen um das palästinensische Volk.